Umnutzung ELYS Kultur- & Gewerbehaus
Umnutzung des best. Coop-Verteilzentrums in Kultur- & Gewer- behaus
Baujahr
2016 - 2020
Art des Projekts
Instandsetzung / Umbau
Umfang des Projekts
XL
Art des Kunden
öffentliche
Gebäudenutzung
Kultur
Bauherrschaft
Projektplanung, Leitung, Gestaltung
Ingenieurwesen und Gebäudetechnik
Realisierung, Bauausführung
Bei der Umnutzung des ehem. COOP-Verteilzentrum in ein Gewerbe- und Kulturhaus, entstand - bedingt durch einen Teilrückbau - eine rund 1´000 m2 große, neu zu erstellende Fassadenfläche. Die Fassade wurde so konzipiert, dass Fenster unterschiedlicher Größe eingesetzt werden konnten. Hierzu eignete sich die Holzrahmenbauweise ideal. Das Verhältnis von offener zu geschlossener Fassade lag bei 50 Prozent. Neben energetischen, Arbeitsschutz- und Brandschutz- Anforderungen usw. war das Ziel, möglichst viel Licht in das tiefe Gebäude zu leiten. Im Umkreis von rund 100 km vom Projektstandort wurden Schweizer Fensterproduzenten nach „Lagerfenstern“ angefragt. Auf diese Weise konnten 200 neuwertige Fenster gesammelt werden, die aufgrund von Überproduktion oder Fehlbestellungen bei den Firmen lagerten. Üblicherweise werden diese Lagerbestände aus Platzgründen kurzfristig entsorgt. Die 200 Fenster, in Farbe, Form und Material unterschiedlich, bestimmen das lebhafte Fassadenbild. Rückgebautes Holz wird in der Regel „thermisch verwertet“, sprich verbrannt. Für die Fassade des Gebäudes 215 wurden Pfetten, Sparren und Leimbinder von Rückbauten in der Umgebung gesammelt, in einer Sägerei zu Lamellen aufgesägt und daraus verwindungssteife Leimbinder hergestellt. Im Gegensatz zu dem bisherigen Konstruktionsholz genügen die Leimbinder dann den hohen Anforderungen des Holzrahmenbaus. Die Holzrahmenbauelemente wurden mit Steinwolldämmresten gefüllt. Sie wurden, in Form von Abschnitten neuwertiger Dämmplatten oder sauberem, schadstofffreiem Material von anderen Baustellen gesammelt und in die Holzelemente eingebaut. Diese Dämmreste werden normalerweise bei den Baustoffhändlern in Recyclingsäcken gesammelt, zum Hersteller transportiert und mit hohem Energieaufwand eingeschmolzen und wieder zu neuem Dämmmaterial verarbeitet. Um diesen hohen Energieaufwand für Transport und Wiedereinschmelzen einzusparen, wurden die Dämmreste direkt wieder eingebaut. Verbleibenden Hohlräume wurden mit Steinwollgranulat aufgefüllt, um einen bauphysikalisch einwandfreien Aufbau der Wandelemente zu gewährleisten. Die vertikale Gliederung der neuen Ost-Fassade erfolgte in Anlehnung an die bestehenden Fassaden des Gebäudes. Die grünen Trapezbleche der bisherigen Dachaufbauten wurden demontiert und an der neuen Ost-Fassade wieder montiert. Dadurch wurde rundum eine einheitliche Fassadengestaltung erreicht. Für die neu erstellten Dachaufbauten kam demontiertes Trapezblech des benachbarten ehemaligen COOP- Weinlagers zum Einsatz. Insgesamt wurden für die Aussenhülle des Gebäudes 215 ganze 2000 m2 Trapezbleche direkt vom Areal wiedereingesetzt. Fotos © Martin Zeller / baubüro in situ ag
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